Rheumafuß

Entzündlicher Rheumatismus ist eine schwere Gelenk- und Weichteilerkrankung, die sehr häufig auch die Füße befällt

Neben dem oberen Sprunggelenk, das dann eine Endoprothese oder Gelenkversteifung benötigt (siehe hier), oder bei Sehnenrissen am Rückfuß, bei denen eine komplexe Rekonstruktion des Rückfußes nötig ist (siehe hier), werden vom Rheuma sehr häufig die Zehengrundgelenke befallen.

Es tritt dann eine Verrenkung der Zehen auf, sie bilden Hammerzehen aus, die den Boden nicht mehr erreichen. Die Mittelfußköpfchen bohren sich in den Boden und massive Schmerzen am Fußballen treten auf. Die Großzehe ist oft ein starker und verrenkter Hallux valgus.

Die Behandlung eines Rheumafußes

Die Behandlung erfolgt mit einer Gesamtkorrektur des Vorfußes, bei der die Arthrodese (Versteifung) des Großzehengrundgelenkes und die Operation nach Stainsby an den Zehen 2 bis 5 einen hohen Stellenwert hat. Damit erlangen die Patienten wieder ein normales Gangbild ohne Schmerzen und einen belastbaren Fuß, bei dem alle Zehen wieder den Boden erreichen und so am Abrollvorgang teilnehmen können. Das wichtige dämpfende Fettpolster wird durch diese Operation von seiner pathologischen Stelle vor den MIttelfußköpfchen wieder an den Ort gesetzt wo es hin gehört - nämlich genau darunter. 

Meist sind dann auch wieder normale Schuhe möglich.

Ein Beispiel:

Rheumafuß

Ein auswärtig voroperierter Rheumafuß, der wieder dekompensiert ist. Leider wurde besonders die 2. Zehe massiv verkürzt. Die Großzehe ist stark nach aussen gerichtet und unterkreuzt die 2. Zehe. Die Zehen 2 bis 5 sind verrenkt und erreichen den Boden nicht, deshalb ist ein normales Gehen nicht möglich.

Nach der Korrektur durch uns erreichen nun alle Zehen wieder den Boden, der ganze Vorfuß ist verschmälert und gestreckt.

Die Patientin ist schmerzfrei, sie kann normale Schuhe tragen und ist gut gehfähig.

Röntgenbild des Fußes nach der ersten, auswärtigen Operation. Die Spreizung des Vorfußes hat wieder zugenommen, die Großzehe weicht massiv ab und ist im Grundgelenk teilweise verrenkt. Die kleinen Zehen 2 bis 5 wurden zwar massiv verkürzt, erreichen aber den Boden nicht und sind nach oben verrrenkt.

Nach unserer Korrektur ist der Vorfuß gestreckt und schmäler und die Zehen wieder an ihrem Platz, wenngleich die Grundgelenke beim Rheumafuß entfernt werden.

Auch im seitlichen Röntgen ist vor der Operation (links) die Verrenkung der Zehen gut sichtbar und nach der Korrektur (rechts) sieht man, dass alle Zehen gut zum Boden kommen.