Krallenzehen & Klauenzehen

Auch diese Deformität operieren wir fast ausschließlich über Minizugänge von 2 bis 3 Millimeter Länge. Dadurch kommt es zu weniger Schmerzen, weniger Schwellungen. Narben bleiben nahezu keine zurück. Diese Operationen können sofort belastet werden.


Krallenzehen sind so wie die Hammerzehen im körpernahen Zwischengelenk, aber zusätzlich auch im körperfernen Zwischengelenk gebeugt. Die Deformität kann flexibel oder starr sein - und danach richtet sich die operative Behandlung.

Analog den Hammerzehen werden flexible Krallenzehen mit Sehnenversetzungen und starre Krallenzehen mit Versteifungen der Zwischengelenke behandelt. Allerdings ist es bei dieser Fehlstellung oft notwendig, beide Verfahren miteinander zu kombinieren.

Klauenzehen sind Krallenzehen, also Zehen, die sowohl im körpernahen als auch im körperfernen Zwischengliedgelenk gebeugt sind, aber zusätzlich eine Verrenkung (Luxation) oder Teilverrenkung (Subluxation) im Grundgelenk aufweisen. Klauenzehen erreichen den Boden nicht und sehen durch die Position oberhalb der Mittelfußköpfchen eben wie Tierklauen aus. Sie haben ihre Funktion beim Gehen (fehlender Abstoß) und beim Stehen verloren (kein Mithelfen bei der Erhaltung der Körperbalance).

Über die Operation von Krallen- und Klauenzehen

Konservative Maßnahmen helfen hier nicht. Diese Deformität wird operiert.

Zuerst müssen die massiv verkürzten Beugesehnen verlängert werden. Lässt sich die Zehe dann strecken, wird wie bei der Hammerzehe das körpernahe Zwischengelenk gerade gestellt und mit einer Microschraube fixiert. Manchmal muss zusätzlich das körperferne Zwischengelenk ebenfalls fixiert werden. Bei besonders eingesteiften Verrenkungen (rigide Luxation) wird zusätzlich der Mittelfußknochen geringgradig gekürzt, damit die Zehe wieder in eine kongruente Gelenkstellung gebracht werden kann (Reposition).

Wir verwenden auch bei diesen Korrekturen keine Bohrdrähte!

Die Operation kann sofort belastet werden. Gehen ist gleich nach der Operation möglich, anfangs eingeschränkt und nur auf das Notwendige reduziert, ab der 2. Woche kann gesteigert werden. Normale Schuhe können nach 2 bis 4 Wochen getragen werden. Bei umfangreichen Korrekturen ist mit Schwellungen des Vorfußes für etwa 3 bis 8 Wochen zu rechnen.

Beispiele

Fall 1:

Dieser Fuß weist an der 3. Zehe eine Krallenzehe auf und an der 2. Zehe eine Klauenzehe.

Nach der Operation erreichen beide Zehen den Boden, machen im Schuh keine Probleme mehr und können sich am Abstoß beim Gehen und Laufen beteiligen.

Fall 2:

Links: Klauenzehen und Spreizfußschmerzen (an der Fußsohle, am Ballen)

Rechts: Nach gelenkerhaltender Kürzung der Mittelfußknochen II, III und IV und Zehenstreckung sind die Zehen gerade und die Schmerzen verschwunden.

Fall 3:

Dig. V. varus superductus oder Kleinzehe, die über die 4. Zehe überkreuzt und aufgestellt steht. In diesem Fall wurde die Patientin bereits anderwo erfolglos operiert.

Links: Vor der Korrekturoperation: Störend aufgestellte 5. Zehe

Rechts: Nach unserer Korrekturoperation: Schöne gerade Zehe

Auch die andere Seite gelang sehr gut.