Unterer Fersensporn

Das ist der "richtige" Fersensporn, im Volksmund als solcher bekannt und viel häufiger als der obere Fersensporn.

Der belastungsabhängige, in der Mitte der Ferse oder etwas innenseitig davon gelegene helle Fersenschmerz hat seine Ursache fast immer im sogenannten Fersensporn. Dabei handelt es sich um eine Knochenneubildung, die bei Belastung auf das Fußsohlenlängsband (Plantarfascie) drückt und dort Entzündungen und Schmerzen verursacht. Eine röntgenologische Größenerfassung des Fersensporns ist unerheblich, da die Größe nichts mit dem Schmerzausmaß zu tun hat.

Diese typischen Schmerzen können auch bei völligem Fehlen des Spornes auftreten, dann sprechen wir von der plantaren Fasciitis (Fußsohlenentzündung).

Häufig ist auch ein kleiner Nerv, dessen Passage durch Verwachsungen behindert ist, an diesem Schmerzsyndrom beteiligt.

Behandlungsprinzip

Der Fersensporn sollte konservativ behandelt werden:

  • Wadendehnung
  • Spezialeinlage
  • Pufferabsatz
  • Gezielte Infiltrationen
  • Physiotherapie
  • Röntgenschwachbestrahlung
  • Eventuell Stoßwellentherapie (Diese schmerzt und hilft wenig, obwohl in letzter Zeit durch gutes Marketing sehr populär.)

Nur in einigen wenigen Fällen ist die operative Therapie angezeigt, bei welcher die über den Sporn laufenden Fasern des Längsbandes (Plantarfascie) gespalten werden. Der Sporn selbst wird dabei abgetragen. Man trachtet auch danach, die Nervenfasern zu unterbrechen.

Neue, minimalinvasive Operation des Fersensporns

Über einen einzigen winzigen Einstich wird der Sporn und die entsprechenden Nervenenden abgetragen, mit der Erfolg der baldigen Schmerzfreiheit und gänzlich ohne Narben. Der gelbe Pfeil zeigt auf die Einstichstelle, es ist eigentlich nichts mehr zu sehen. 6 Wochen nacher OP, die Patientin ist sehr gut gehfähig. Die OP kann in Lokalanästhesie und ambulant durchgeführt werden.

Nachbehandlung

Entlastung mit zwei Unterarmstützkrücken für zwei Wochen.

Arbeitsfähigkeit

Bürotätigkeit kann nach zwei Wochen, schwere körperliche Arbeit nach etwa sechs Wochen begonnen werden.

Ergebnisse

Bei etwa 10- 15 % tritt durch die Operation keine Verbesserung in Bezug auf ihre Schmerzen ein, daher schöpfen wir immer alle konservativen Behandlungsoptionen aus, bevor wir die OP durchführen.


Bei Fällen, in denen die konservative Behandlung keinerlei Schmerzlinderung bringt und weitere genaue Untersuchungen auf keine andere Diagnose hindeuten, ist die Operation eine gute Chance, die Beschwerden loszuwerden, zumal der Eingriff jetzt sehr klein und wenig belastend geworden ist.

Komplikationen

Infektionen in etwa 1 Prozent, selten Wundheilungsstörungen, sehr geringe Thrombosegefahr.

Beispiel 1:

Minimalinvasive Abtragung eines plantaren Fersensporns

Bild 1: ein schmerzhafter plantarer Ferssensporn. Bilder 2 und 3: Durch einen wenige Millimeter großen Hautschnitt wurde mit der Fräse der Fersensporn abgetragen. Zusätzlich wurden die in der Umgebung befindlichen Nervenenden verödet.

Beispiel 2:

Ein spornreicher Fuß

Unterer Fersensporn

Gelber Pfeil: Der eigentliche Fersensporn ist der untere

Roter Pfeil: Oberer Fersensporn

Grüner Pfeil: Ein zusätzlicher kleiner unterer Fersensporn